Hast du Lust deine Mitwelt zu verschönern, Blumen sprießen zu lassen, wo sich sonst der Abfall türmte und mit deinen Nachbar*innen einen netten Schnack zu halten? Dann betreibe Urban Gardening, bepflanze unseren öffentlichen Raum, am besten gleich vor deiner Haustür.
Legst du einfach guerillamäßig los, stellt das Urban Gardening allerdings streng genommen eine Sachbeschädigung dar (was ja ein wenig seltsam ist). In der Praxis wird das öffentliche Gärtnern aber als Kavaliersdelikt behandelt. Möchtest du jedoch sicher gehen, dass dein Beet nicht planiert wird und du die Früchte deiner Arbeit auch ernten kannst, dann pachte unter dem Begriff ‚Grabeland‘ oder ‚Grünpatenschaften‘ beim zuständigen Bezirksamt ein Stück Land. Das ist dann die offizielle Variante.
Was es sonst noch zu beachten gibt
Um es nicht nur für dich und deine Nachbarn nett zu machen, nutze einheimische und insektenfreundliche Pflanzen. Damit kannst du einen kleinen sinnvollen Beitrag leisten, denn seit den 80iger Jahren hat sich die Menge der Insekten in Deutschland um 75% reduziert. Du brauchst auch nicht alles Beikraut zu entfernen, schau lieber, was schön aussieht und gut mit dem Angepflanzten harmoniert.
Möchtest du tiefer in das naturnahe Gärtnern einsteigen, bietet sich hierfür die Permakultur an. Essenziell für diese Methode ist ein lebendiger, gesunder Boden – so benötigst du auch kaum extra Wasser oder Dünger.
Was so passieren kann
Leider musst du auch damit rechnen, dass Müll und Kippen in deinem Beet landen oder Pflanzen herausgerissen werden.
Wahrscheinlich wirst du aber vor allem positives Feedback von deiner Umgebung bekommen und es bietet sich die Gelegenheit, deine Nachbarschaft besser kennen zu lernen. Vielleicht ergeben sich so auch andere Aktionen, wie gemeinsames Gärtnern, kollektiver Gebrauch von Geräten (Bohrmaschinen und Co) oder nachbarschaftliche Treffen.
Viel Spaß dabei!
Übrigens: Vieles lässt sich bepflanzen. Beispielsweise gammelte bei uns ein Sandsack vor sich hin, für den sich keine*r verantwortlich fühlte…