Die Studierendengemeinschaft für Gesellschaftsgestaltung

Die Studierendengemeinschaft für Gesellschaftsgestaltung

In der Studierendengemeinschaft für Gesellschaftsgestaltung organisieren sich Studierende der Hochschule für Gesellschaftsgestaltung (HfGG) selbst und basisdemokratisch. Auf diesem Wege gestalten die Studierenden ihre eigenen Lernwege und die Hochschule als Lernort mit und setzen sich für eine zukunftsfähige Gesellschaft ein. Darüber hinaus soll ein solidarisches Stipendienmodell ein Studium an der HfGG, unabhängig vom finanziellen Hintergrund, ermöglichen.

Was ist Eure Vision und Ziel? Und was hat Euch dazu bewegt die  Studierendengemeinschaft für gesellschaftsgestaltung zu gründen?

Als Studierende der HfGG beschäftigt es uns, wie eine zukunftsfähige Gesellschaft aussehen kann. Wir denken, dass (Selbst-)Bildung ein erster Schritt sein kann, um diese Fragen zu beantworten. Weil wir uns fragen wie Bildung Entwicklungsfreiräume für Persönlichkeitsbildung eröffnet, geht unser Engagement weit über die notwendige Infrastruktur des Studiums, wie die Organisation von Unterkunft und Verpflegung vor Ort, hinaus. Wir ermöglichen durch unser solidarisches Stipendienmodell ein vom eigenen finanziellen Hintergrund unabhängiges Studium. Gleichzeitig ermöglicht das Modell allen Studierenden eine Reflexion über Geld und seine Rolle in unserem Alltag und unserer Gesellschaft.

Wir möchten Bildung aktiv gestalten, in enger Zusammenarbeit mit der HfGG wie auch außerhalb der Lehrveranstaltungen. Wissensvermittlung und Handeln soll nicht getrennt sein. Der Verein und das Engagement, das er ermöglicht, wird selbst zum Ort der Bildung und Selbstreflexion. Dort können wir Verantwortungsübernahme in größeren sozialen Kontexten kennenlernen und üben. Sowohl in Form von alltäglichem Engagement in der Studierendengemeinschaft, als auch in einzelnen Initiativ-Projekten.

Was hat sich dadurch für Euch persönlich und/oder die Gesellschaft verändert?

Unser Ziel ist, mit unserem Wirken im Verein unsere eigene transformative Entwicklung gemeinsam zu gestalten und dabei immer wieder neue Impulse aktueller Studierender aufzunehmen. In den Grundfesten wird dabei bei den meisten Studierenden der Bezug zu Geld, zu selbstorganisierten Projekten und zu gemeinsamen Lernen an der Praxis berührt und verändert. In Projekten werden Teile dieser Reflexion und Veränderung dann weitergetragen.

 

Gemeinsames Essen unter freien Himmel bei der Cusanus Studierendengemeinschaft.
Quelle: Studierendengemeinschaft für Gesellschaftsgestaltung e.V.
Welche Ressourcen & Faktoren waren bei der Gründung der Studierendengemeinschaft für gesellschaftsgestaltung wichtig? Welche Stolpersteine gab es?

Ein Ort, ein Gebäude in dem wir unser Projekt umsetzen können und die Unsicherheit darum, sind stets ein großes Thema bei uns. Leider waren wir diesbezüglich von einigen Umbrüchen betroffen, die wir nicht beeinflussen konnten.

Wo seht Ihr euch auf den drei NOW-Wege?

Also: Marktkonkurrenz abbauen, Demokratie ausbauen und/oder Commons aufbauen? 

Wir würden uns dem Commons aufbauen zuordnen, da wir gemeinsam immer wieder neue Wege des Commoning beschreiten und austesten. Damit ermöglichen wir natürlich auch viele Wege des Mitgestaltens und Mitentscheidens, mit einem grundsätzlich konsensorientierten Ansatz. Gleichzeitig behandeln wir im Rahmen unseres Bildungsanspruchs aber auch die anderen beiden NOW-Wege.

Ein Bücherregal in den Räumen Cusanus Studierendengemeinschaft, mit einem handbeschriebenen Zettel: free books
Quelle: Studierendengemeinschaft für Gesellschaftsgestaltung e.V.
Wie können Interessierte bei euch mitmachen oder euch unterstützen?

Unterstützen: Indem sie den Verein oder im Speziellen das Stipendienmodell fördern.

Mitmachen: Indem sie ein Studium an der HfGG in Koblenz beginnen oder uns für gemeinsame Projekte ansprechen.

Wo werdet Ihr Euren Ansprüchen nicht gerecht?

Wir würden gern mit unserem bedingungslosen solidarischen Stipendienmodell ein Studium an der HfGG, unabhängig vom finanziellen Hintergrund, ermöglichen. Leider ist unser Finanzierungsstruktur aber einer gewissen Unsicherheit unterworfen, sodass das hauptsächlich für Menschen gilt, die das Studium bereits begonnen haben und nicht mit Sicherheit für das gesamte Studium im Vorhinein zuzusagen ist.

Studierende der Hochschule für Gesellschaftsgestaltung in einer Diskussionsrunde. In einem schönem Raum mit Holzboden und -decke.
Quelle: Studierendengemeinschaft für Gesellschaftsgestaltung e.V.
Zukunftsmalerei: Wie könnte der Lebensbereich, in dem Ihr Euch engagiert, in 10-20 Jahren
bestenfalls aussehen?

Das solidarische Stipendienmodell steht auf festen finanziellen Füßen, sodass wir den zukünftigen Studierenden der HfGG fest eine Unterstützung zusagen können. Gleichzeitig setzen wir mit vielen anderen Akteuren aus dem Netzwerk Projekte um, die den ökonomischen Wandel im Sinne einer zukunftsfähigen Gesellschaft vorantreiben. Dabei können wir auf eine breite gesellschaftliche Unterstützung setzen.

Zum Schluss…

Mit dem Bereitstellen des Studi-Hauses als Transformativen Ort, bieten wir gleichzeitig für viele Menschen ein erstes Erleben, wie andere Formen des Zusammenlebens und alternative Ökonomieformen aussehen können. Zusammen erproben wir neue solidarische Finanzierungsmodelle, versuchen Care-Arbeit geschlechtergerecht zu verteilen und kochen rein pflanzlich.