An der Hochschule für Gesellschaftsgestaltung (HfGG) können Menschen Ökonomie „anders“ studieren. Im Fokus steht dabei nicht nur die Ausbildung von Menschen auf Basis alternativer Bildungskonzepte, sondern auch die Förderung einer solidarischen, gerechten und lebensdienlichen Wirtschaft und Gesellschaft. Die gesellschaftliche Transformation ist kein Wunschdenken, sondern eine nüchterne Feststellung – es gilt sie zu gestalten!
Was sind Vision und Ziel der Hochschule für Gesellschaftsgestaltung?
Unsere Gesellschaft steht vor großen Herausforderungen: Klimakrise, soziale Ungerechtigkeit, Umweltzerstörung, Inflation, usw. Wir möchten Menschen befähigen und ausbilden, diese Herausforderungen zu bewältigen und eine lebenswerte Zukunft für Alle zu schaffen. Die gesellschaftliche Transformation ist kein Wunschdenken, sondern eine nüchterne Feststellung – es gilt sie zu gestalten!
Dazu braucht es engagierte junge Menschen mit der Motivation, eine bessere Welt zu schaffen. Mit speziellen Bildungskonzepten befähigen wir Studierende sich eine lebenswerte Zukunft vorzustellen und den system change mitzugestalten. Ausgehend von den konkreten Erfahrungen, Themen und Wünschen – fundiert mit wissenschaftlichen Erkenntnissen und Methoden – ausgerichtet auf wirkmächtige Strategien und Hebel des Wandels.
Hierfür setzen wir auf unser Konzept des Transformativen Lernens, welches nach den drei Prinzipien vorgeht: Erschüttern, Öffnen, neu Ausrichten. Weder anonym noch oberflächlich, sondern interdisziplinär, tiefgreifend, gemeinschaftlich, persönlichkeitsbildend, wirksam. Hier wird nicht für die Schublade studiert, sondern möglichst nah an der Praxis transformativer Projekte. Diese Fähigkeiten möchten wir als Hochschule auch an Menschen vermitteln, die nicht bei uns studieren.
Was hat sich dadurch für Euch persönlich und/oder die Gesellschaft verändert?
Auf unserem Weg haben wir schon viele Menschen inspiriert, motiviert und ausgebildet, die sozial-ökologische Transformation der Gesellschaft mit oder nach der Hochschule für Gesellschaftsgestaltung zu unterstützen. Als innovative Bildungseinrichtung schälte sich unser Bildungsverständnis durch viel Experimentieren und Ausprobieren immer klarer heraus.
Dass sich ein immer breiterer Trend zu mehr nachhaltiger, transformativer und innovativer Hochschulbildung abzeichnet, bestätigt uns in unserem Anliegen. Es macht Hoffnung, dass wir die notwendige Transformation im Bildungssektor mit anstoßen.
Welche Ressourcen & Faktoren waren bei der Gründung wichtig? Welche Stolpersteine gab es?
Eine Hochschule zu gründen ist eigentlich ein bisschen verrückt. Mit Visionskraft und viel Gestaltungswillen für die Schaffung einer neuen ökonomischen Bildung konnten wir viele Widerstände überwinden. Unsere staatliche Anerkennung war beispielsweise ein großes Projekt, da die Verfahren derart undurchsichtig, bürokratisch und ökonomisiert sind, dass wir viele Ressourcen aufwenden mussten. Weiterhin haben wir kontinuierlich mit einer verbreiteten Visionsarmut und den Beharrungskräften festgefahrener Strukturen, Paradigmen und Denkmustern zu kämpfen.
Wo seht Ihr euch auf den drei NOW-Wege?
Also: Marktkonkurrenz abbauen, Demokratie ausbauen und/oder Commons aufbauen?
Im Grunde zahlen wir auf alle drei Bereiche ein. Besonders ist dabei, dass wir v.a. Studierende dazu befähigen, diese Wege zu gehen.
Interessierte können das Projekt so unterstützen / bei dem Projekt mitmachen:
Nutzt unsere frei verfügbaren Inhalte und Bildungsmaterialien, studiert bei uns, unterstützt uns finanziell oder macht uns bekannt.
Wo wird die Hochschule für Gesellschaftsgestaltung ihrer Ansprüche nicht gerecht?
Wir haben das große Ziel einer nachhaltigen Welt, einer lebendigen und vielfältigen Natur, einer solidarischen und demokratischen Gesellschaft, sowie einer gerechten und lebensdienlichen Wirtschaft.
Es ist nicht immer leicht zwischen Vision, Notwendigkeit und Realität zu changieren, die richtigen Prioritäten zu setzen und auch die kleinen Erfolge zu feiern. Unser Fortschritt ist aufgrund unserer begrenzten Ressourcen nicht so stark wie erhofft. Unsere Wirkung innerhalb der Stadt Koblenz kommt noch häufig zu kurz.
Zukunftsmalerei: Wie könnte der Lebensbereich, in dem Ihr Euch engagiert in 10-20 Jahren
bestenfalls aussehen?
Der gesamte Bildungsbereich richtet sich danach, welche Fähigkeiten junge Menschen für die Gestaltung der Zukunft brauchen. Wir werden eine für ihre Innovationskraft bekannte mittelgroße Hochschule darstellen. Weiterhin bilden wir Dozierende an anderen Universitäten und Lehrkräfte an Schulen aus, sondass transformative Lerninhalte einer viel größeren Anzahl von Menschen zugute kommen.
zum schluss…
Die Zukunft kommt sowieso, by design or by disaster, wir stehen für Ersteres!
Hier ein Artikel zur Cusanus Studierendengemeinschaft der HfGG.