- Märkte am Gemeinwohl ausrichten und damit zurückdrängen
- Gesellschaft umfassend demokratisieren
- Commons ausweiten
Märkte am Gemeinwohl ausrichten und damit zurückdrängen
Wirtschaft erscheint als etwas, das ‚eben so ist‘. Sprachbilder wie „Marktgesetze“ wiegen schwer, denn sie laden nicht zum Verändern und Gestalten ein, sondern zum Hinnehmen und Sich-Anpassen. Das zentrale Element dieser Erzählung: Wenn wir das ‚Gesetz‘ von Angebot und Nachfrage befolgen, werde die unsichtbare Hand des Marktes alles ins Gleichgewicht bringen.
Dabei haben die Marktgesetze dramatische Folgen. Nicht zuletzt zwingt die Marktkonkurrenz unserer Gesellschaft eine Wachstumsdynamik auf, die sich nur scheinbar am Bedarf orientiert. Dabei gewinnt, wer effizienter ist, also Kosten spart. So werden beständig Menschen gegen ihren Willen aus dem Erwerbsleben ausgesondert, und in der Konkurrenz verlieren jene Unternehmen, die auf gute Bezahlung ihrer Beschäftigten und auf einen möglichst schonenden Umgang mit der Umwelt zu achten versuchen.
Das zu dieser Erzählung gehörende Menschenbild ist der homo oeconomicus. Menschen lernen, sich daran auszurichten. Während wir in Sonntagsreden hören, wir sollten uns kooperativ verhalten, steigt gesellschaftlich auf, wer es nicht tut. Ellenbogengesellschaft, Mobbing, Angst zu versagen und das Gefühl, nur etwas wert zu sein, wer andere in der Konkurrenz erfolgreich verdrängt, sind die Folgen, die selbst geliebte Tätigkeiten überschatten.
Pflege und andere reproduktive Bereiche ergeben weniger Profit, weshalb Investitionen nur spärlich in diese Bereiche fließen. Private Pflege bleibt prekär, das Ausweichen auf Arbeitskräfte aus ärmeren Ländern geht zu Lasten der Sorgetätigkeiten in diesen Ländern.
Im Gegensatz dazu versteht NOW NET Märkte als menschengemacht. Doch Märkte gibt es und wir sehen sie als Ansatzpunkte für Transformationsprozesse. Es geht darum, sie zunehmend am Gemeinwohl auszurichten und so die Marktkonkurrenz zurückzudrängen. Ziel ist das gute Leben für alle.