DWE – Deutsche Wohnen & Co Enteignen!

DWE – Deutsche Wohnen & Co Enteignen!

Wohnen ist Daseinsfürsorge – deshalb haben sich Menschen in der Bewegung Deutsche Wohnen & Co Enteignen! zusammengetan mit dem Ziel, Wohnen der Profitlogik zu entziehen, zu demokratisieren und auf das Gemeinwohl auszurichten.

Konkret bedeutet das: 240.000 Wohnungen in Berlin zu vergesellschaften, die aktuell dem Immobilienunternehmen Deutsche Wohnen gehören, um bezahlbare Mieten in Berlin zu ermöglichen. Profitlogik an dieser Stelle heißt: Mieten steigen und Menschen, die das nicht bezahlen können, werden aus ihren Wohnungen verdrängt.

 

Vision und Ziele der ‘Deutsche Wohnen und Co enteignen!’

Vergesellschaftung von 240.000 Wohnungen in Berlin, die dem Immobilienunternehmen Deutsche Wohnen gehören, um ohne Profitlogik bezahlbare Mieten in Berlin zu ermöglichen. Das Mittel dazu ist der Volksentscheid. Dafür heißt es Unterschriften sammeln und einreichen.
Auch nachdem die Unterschrift gesammelt und die eigenen Nachbar*innen mobilisiert sind, unterstützt einen die Bewegung bei der Gründung und den ersten Schritten einer Mieter*innen-Initiative. 

 

Auf dem Fot eine Gruppe von Aktiven, der Deitsche Wohnen und Co enteignen. Sie tragen lila farbende Westen und schwenken lila/ gelbe Fahnen. Auf einem Transparent steht: Keine Spekulation mit Wohnraum!

 

Weitere Strategie und Aktivitäten:

Der Organisierung von Mieter*innen dienen die folgenden Aktivitäten:

  • Organisation von Tagesworkshops in drei Modulen (1. Ansprache von Nachbar*innen; 2.Organisation und Moderation von Mieter*innenversammlungen, 3. Politische Artikulation und Öffentlichkeitsarbeit)
  • Verbreitung der Broschüre „Zusammentun!“, die Tipps beim Aufbau von Mieter-Inis gibt
  • Unterstützung von neuen Mieter-Inis bei ihren ersten Schritten (z.B. in der Hufeisensiedlung in Neukölln-Britz)
  • Öffentliche Protestaktionen zu geeigneten Anlässen (z.B. Aktionen vor DW-Zentrale und in DW-Siedlungen, Protestaktionen zu Veranstaltungen der Berliner Bau- undImmobilienlobby wie z.B. Berliner Immobilienrunde oder Tag der Immobilienwirtschaft)
  • Organisation von Info-Veranstaltungen
  • Satire-Aktionen (z.B. Verleihung vom „Berliner Schimmelpreis“)
  • Infostände bei Stadtfesten in verschiedenen Berliner Bezirken
  • Plakataktionen und Bannerdrops im öffentlichen Raum
  • Online-Aktivitäten (Verbreitung der Geschichten von DW-Mieter*innen über soziale Medien, Kommunikationsguerilla-Aktionen wie z.B. Fake-Wohnanzeigen)
  • Pressekonferenzen

 

Vertiefende Infos

Die Situation am Berliner Wohnungsmarkt verschärft sich spürbar. Die durchschnittliche Angebotsmiete hat sich in den letzten zehn Jahren von 5,07€/qm im Jahr 2007 auf 9,01 €/qm 2017 fast verdoppelt. Immer mehr Menschen sind von Verdrängung durch steigende Mieten bedroht, rund die Hälfte der Berliner*innen fürchtet laut einer Umfrage, sich die eigene Wohnung bald nicht mehr leisten zu können.

Das langfristig angestrebte Ziel der Kampagne ist die Enteignung der DW und ähnlicher, großer Wohnungsunternehmen (gegen eine möglichst geringe Entschädigung) und die damit einhergehende Rückführung der Wohnungsbestände in den öffentlichen Besitz unter demokratischer Kontrolle der Mieter*innen. Darunter gliedern sich auf drei Ebenen Teilziele, mit jeweils kurzfristigeren Etappenzielen:

  1. Auf materieller Ebene zielt die Kampagne auf die Schaffung von langfristig günstigem, selbstverwaltetem Wohnraum ab, der nicht Marktspekulation unterliegt.
  2. Auf bewegungspolitischer Ebene soll die Kampagne zu einer Stärkung der mietenpolitischen Bewegung in Berlin beitragen, indem durch gezielte Organizing-Arbeit Mieter*innen-Initiativen beim Aufbau unterstützt werden, eine gemeinsame politische Perspektive angeboten wird sowie vermittelt durch die konkrete Arbeit an einem Volksentscheid Erfolgsmomente erreicht und dadurch positive Emanzipationserfahrungen gemacht werden können.
  3. Auf diskursiver Ebene verfolgt die Kampagne das Ziel, die Enteignung von Wohneigentum zum Zweck der Vergesellschaftung als politische Option diskutierbar zu machen und die Akzeptanz für eine gemeinwohlorientierte Wohnraumversorgung unter demokratischer Kontrolle von Stadtgesellschaft und Mieter*innen zu steigern.