Nutze Freie Software

Nutze Freie Software

Durch die Nutzung Freier, quelloffener Software schützen wir unsere Daten, entgehen der Kontrolle der großen IT-Konzerne und sind geschützter vor Viren. Darüber hinaus ist Freie Software auch Vorreiter der Tauschlogikfreiheit, deshalb nutze Freie Software!

Wenn wir mit elektronischen Endgeräten arbeiten, verwenden wir dabei meist Software von Microsoft, Google oder Apple. Diese Unternehmen stellen uns ihre Dienste scheinbar gratis zur Verfügung. Wir bezahlen aber mit unseren Daten, die weitergegeben werden, damit andere Firmen uns personalisierte Werbung anzeigen können. Unsere Daten werden auch zur Kontrolle unserer Bewegungen im Netz, aber auch in der realen Welt verwendet, und dafür z.B. an Regierungen weiter gegeben. Damit verdienen diese Konzerne ihr Geld.

Aber auch wenn wir für proprietäre Software bezahlen (also Software, die im Besitz von profitorientierten Unternehmen ist), wissen wir nicht, was genau diese Programme auf unseren Rechnern, Smartphones und mit unseren Daten anstellen. Denn der zugrundeliegende Quellcode ist nicht bekannt. Bei quelloffener oder Open Source (OS) Software wird der Code öffentlich zugänglich gemacht, sodass andere Menschen daran weiter arbeiten und ihn adaptieren können – und so auch kontrollieren, ob die Anwendung beispielsweise unser Verhalten im Internet registriert (trackt). Da viele Menschen ein Auge drauf haben, sind diese Apps meist auch weniger anfällig für Viren.

Was ist Freie Software?

Freie Software ist nicht nur quelloffen und gratis – sie orientiert sich zudem an den Freiheiten Freier Software, wie die Free Software Foundation sie definiert.

Eine Grafik der vier Freiheiten Freier Software: Verwenden für jeden Zweck. Verstehen: Darf von allen untersucht werden. Darf kostenfrei verbreitet werden. Verbessern: Darf beliebig modifiziert/ verbessert werden. Deshalb nutze Freie Software.

Die Software darf für kommerzielle Tätigkeiten verwendet werden, mit der Software selbst verdient aber niemand Geld. Freie Software bricht also mit der Logik von Markt und Privateigentum und sie wird kooperativ hergestellt. Viele Menschen arbeiten etwa an einem Linux-Betriebssystem mit und so können Probleme schneller behoben werden.

Wie komme ich zu OS Anwendungen?

Für viele Anwendungen, die wir täglich nutzen, gibt es Open Source-Alternativen.
Statt google kannst du etwa startpage oder duckduckgo als Suchmaschine verwenden, Jitsi oder BigBlueButton statt zoom für Videotelefonate oder Signal statt Whatsapp als Messenger.

Es gibt verschiedene Webseiten, wo du diese und viele andere Alternativen findest, z.B. auf Myshadow.org

Während manche Anwendungen leicht zu installieren und zu nutzen sind, brauchst du für die Installation eines neuen Betriebssystems doch einiges Vorwissen und riskierst schlimmstenfalls, dass du dein Handy oder den Rechner komplett lahmlegst.

Eine Alternative bietet die französische Firma /e/-foundation. Sie verkauft gebrauchte und neue googlefreie Android-Smartphones mit ihrem eigenem OS-Betriebssystem. Android ist nämlich an sich quelloffen, ebenso alle vorinstallierten Apps. Ein von der e-foundation bereitgestellter App-store informiert dich über die Tracker und Berechtigungen der jeweiligen Anwendung. So kann dein Handy sauber bleiben.

OS-Communities

Das schöne an den Open Source Communities ist, dass deren Mitglieder sich meist freuen, wenn sie anderen Menschen beim Umstieg helfen können – ohne, dass du dafür bezahlen musst. Vermutlich findest du in deinem Bekanntenkreis Menschen, die das für dich tun. Oder du schaust, ob es in deiner Stadt eine Cryptoparty gibt. Dort findest du Menschen, die dir helfen können, und Du lernst auch sonst noch allerhand zur sicheren Nutzung des Internets. Die Anwendung solcher Programme ist meist nicht schwieriger als die Nutzung deiner bisherigen Tools. Und wenn du Probleme hast, so gibt es User-Plattformen, wo du auf alle Fragen schnell eine Antwort bekommst. Der Umstieg auf Freie Software führt also oft auch zu neuen sozialen Kontakten.

Und die Hardware?

Natürlich wäre es noch besser, wenn du auch auf ökologische Aspekte Rücksicht nimmst, das Internet benötigt viel Strom und die Geräte viele knappe Ressourcen. Eine Lösung wäre, gebrauchte Geräte zu verwenden. Auf refurbished.at und refurbed.at findest du überprüfte Gebrauchtgeräte zu günstigen Preisen.

Oder du kaufst Geräte, die reparierbar sind und so weit wie möglich fair hergestellt, z.B. Fairphone oder ein Shiftphone.

Nachteile

Es gibt Programme, die auf Linux einfach nicht laufen und für die es auch keinen OS-Ersatz gibt. Falls du also für Schule oder Job so ein Programm brauchst, musst du bei den herkömmlichen Betriebssystemen bleiben. Es gibt jedoch die Möglichkeit, mit Plugins im Browser die Verfolgung deiner Tätigkeiten zu reduzieren.

Die gute Nachricht: Es können auch gleichzeitig 2 Betriebssysteme auf einem Computer installiert sein. Du kannst dann jeweils beim Anmelden entscheiden, welches du verwenden willst. Eine Lösung, die auch den Umstieg auf ein anderes Betriebssystem erleichtern kann.

Hier ein Artikel zum Thema: DoFoss, eine Initiative zur Verwendung Freier Software in der Dortmunder Stadtverwaltung.

Und hier ein Artikel zu OpenSourceSeeds, die Saatgut als Gemeingut schützen.